Am Karmittwoch, dem vierten Tag der Karwoche, kurz vor Beginn des Ostertriduums, trat das Akademos-Quartett

im Begegnungsstätte der deutschen Minderheit in Stollarzowitz auf, wo wir Joseph Haydns Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze aus dem Jahr 1787 hörten (Titel der Erstausgabe: Musica instrumentale sopra le 7 ultime parole del nostro Redentore in croce). Das außergewöhnliche Werk wurde zu einem außergewöhnlichen Zeitpunkt aufgeführt, und die vorbereitete Fassung erinnerte an die Aufführung von 1787 in Cádiz in der Kapelle Santa Cueva.

Zu unserer bescheidenen Zuhörerschaft gehörten unter anderem der Vorsitzende des Deutschen Freundschaftskreises Schlesien Martin Lippa, die Mitglieder des Präsidiums des Woiwodschaftsvorstandes Agnieszka Dłociok und Waldemar Świerczek, der Pfarrer der Pfarrgemeinde in Stollarzowitz, Pater Stanisław Wierny, eine Delegation unseres freundschaftlichen DFK-Kreises in Tost, Dorota und Michał Matheja, Vertreter des TSKN Ortsverbandes Beuthen und Mitglieder die Ortsgruppe der deutschen Minderheit in Stolarzowitz.

Die Komposition, die in mehreren Fassungen vorliegt, war ursprünglich eine Passionsmusik für Orchester. Haydn fertigte auch eine Bearbeitung für Streichquartett und parallel dazu einen Klavierauszug an. Diese drei Fassungen wurden im Sommer 1787 bei Artaria in Wien veröffentlicht. Haydns Oratorium für Soli, Chor und Orchester, das darauf basiert, wurde erst 1796 geschrieben.

Joseph Haydn

Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze entstand als Auftragskomposition für den Priester José Saenz de Santamaría, Marqués de Valde-Íñigo, aus Cádiz. Das Werk wurde vermutlich am Karfreitag 1787 in der Kapelle Santa Cueva unterhalb der Pfarrkirche Nuestra Señora del Rosario aufgeführt (offenbar gab es aber bereits früher Aufführungen an anderen Orten, die auf von Haydn verbreiteten Abschriften beruhten).

Der Auftrag lautete, sieben langsame meditative Sätze zu komponieren, einen für jedes der letzten Worte Jesu. Joseph Haydn beschrieb seinem Biographen Georg August von Griesinger den Ablauf der Aufführung in Cádiz

„Man überzog an dem bestimmten Tage die Wände, Fenster und Pfeiler der Kirche mit schwarzem Tuche, und nur eine in der Mitte hängende Lampe von großem Umfange erleuchtete das heilige Dunkel. Zu einer bestimmten Stunde wurden alle Thüren verschlossen, und die Musik begann. Nach einem zweckmäßigen Vorspiele bestieg der Bischof die Kanzel, sprach eines der sieben Worte aus, und stellte eine Betrachtung darüber an. Sobald sie geendigte war, stieg er von der Kanzel herab, und fiel knieend vor dem Altar nieder. Die Musik füllte diese Pause aus. Der Bischof betrat zum zweiten-, drittenmale u. s. w. die Kanzel, und jedes Mal fiel das Orchester nach dem Schlusse der Rede wieder ein. Es war gewiß eine der schwersten Aufgaben, ohne untergelegten Text, aus freyer Phantasie, sieben Adagios auf einander folgen zu lassen, die den Zuhörer nicht ermüden, und in ihm alle Empfindungen wecken sollten, welche im Sinne eines jeden von dem sterbenden Erlöser ausgesprochenen Wortes lagen. Haydn erklärte so auch öfters diese Arbeit für eine seiner gelungensten.“

Die "Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze" haben die Form eines Zyklus von sieben Instrumentalsonaten, denen eine Einleitung vorausgeht und die in dem Bravourstück Il Terremoto (das das Erdbeben und die Auferstehung darstellt) gipfeln. Vor jeder Sonate wurde ein Abschnitt aus dem Evangelium verlesen, der sich auf das gesprochene Wort des Erlösers bezieht.

Kwartet Akademos

L'Introduzione (Maestoso ed adagio)
Sonata I (Largo): Pater, dimitte illis, non enim sciunt, quid faciunt. Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Ojcze, przebacz im, bo nie wiedzą, co czynią.
Sonata II (Grave e cantabile): Amen dico tibi: hodie mecum eris in paradiso. Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. Zaprawdę, powiadam ci, jeszcze dziś będziesz ze Mną w raju.
Sonata III (Grave): Mulier, ecce filius tuus, et tu, ecce mater tua! Frau, siehe, dein Sohn! und Siehe, deine Mutter! Niewiasto, oto twój syn; oto twoja matka.
Sonata IV (Largo): Eli, Eli, lema sabachtani? Eli, Eli, lema sabachthani? – „Boże mój, Boże mój, czemuś mnie opuścił?”
Sonata V (Adagio): Sitio. Mich dürstet. Pragnę
Sonata VI (Lento): Consummatum est! Es ist vollbracht. Dokonało się.
Sonata VII (Largo): Pater! In manus tuas commendo spiritum meum. Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Ojcze, w ręce Twoje oddaję ducha mego.
Il terremoto (Presto e con tutta la forza)

Das 1997 gegründete Akademos Quartett hat seit seiner Gründung zahlreiche Konzerte in Musikzentren in Österreich, Belgien, Belarus, der Tschechischen Republik, Finnland, Deutschland, Litauen, der Slowakei, Rumänien, dem Vereinigten Königreich, Italien und den USA gegeben.

Er hat an nationalen und internationalen Musikfestivals und Wettbewerben teilgenommen und Preise und Auszeichnungen erhalten. Preis beim 16. Concorso Internationale di Esecuzione Musicale “Provincia di Caltanisetta Musica da Camera“ in Italien, den 3. Preis beim Internationalen Beethoven-Wettbewerb in Hradec (Tschechische Republik), den Preis von Radio Katowice für die beste Aufführung eines Werkes eines schlesischen Komponisten und den PWM-Preis beim Nationalen Streichquartett-Wettbewerb in Katowice. Außerdem erhielt er ein Kreativitätsstipendium des Ministers für Kultur.

Das Akademos Quartett hat an Dutzenden von Musikfestivals teilgenommen, darunter Łańcut, Warschau (Warschauer Herbst), das Mitteleuropäische Festival in Zilina, das Bachfest in Leipzig, das Osterfestival Bayreuth und andere. Im Mai 2007 wurde das Ensemble zum Elitekurs "The ESQ Workshop: Beethoven Quartets" in die Carnegie Hall in New York eingeladen, der von Mitgliedern des Emerson String Quartet geleitet wurde und im Rahmen dessen zweimal in der Carnegie Hall stattfand: Emerson String Quartet Young Artists Concerts.

• Irena Kalinowska-Grohs - 1. Geige
• Joanna Cogiel - zweite Geige
• Aleksandra Batog - Bratsche
• Danuta Sobik-Ptok – Cello

Kwartet Akademos

Das Konzert in Stollarzowitz wurde von der Ortsgruppe des Deutschen Freundschaftskreises in Stollarzowitz dank der finanziellen Unterstützung des Konsulats der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln organisiert.

Dofinansowanie
Koncert
Passionskonzert in Stollarzowitz https://dfk.stolarzowice.info/images/content/akademos-1.jpg Joachim Makowski

Tragödie des deutschen Ostens. Wir erinnern.

Wojna ta dobitnie pokazała, że cierpienie i ból dotknęły ludzi wszystkich narodowości i pamięć o tym nie może nikogo wykluczać.

Finde mehr heraus